Zunächst möchten wir etwas ausholen und beginnen mit einer Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation in der Landwirtschaft.

Bei der letzten Landwirtschaftszählung 2016 gab es rund 276.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland.

Betroffen davon sind meist die so oft geforderten kleinstrukturierten bäuerlichen Betriebe.

Im Jahr 2019/20 lag der Selbstversorgungsgrad für Nahrungsmittel in Deutschland bei rund 88 %. Der Selbstversorgungsgrad beziffert, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 %) sind Importe notwendig.
(Quelle: statista.com)

Was ist, wenn das so weiter geht?

Schätzungen zufolge werden im Jahr 2050 gut 10 Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Gleichzeitig sind für Deutschland Ertragseinbußen bei Agrarerzeugnissen durch den Klimawandel und politische Vorgaben zu erwarten. Sollte die Statistik für das Höfesterben so weitergeführt werden, wird die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe im Jahr 2050 auf einem historischen Tiefststand liegen.

Der Wille zur Veränderung ist oftmals zu hören. Die Lösung leider noch nicht.

Mittlerweile wurde zwar von vielen realisiert, dass nun handeln gefragt ist. Allerdings sind sich die meisten unsicher, wie genau das gehen soll. Dazu kommt, es fehlt vielen einfach die Alternative.

Da kommen wir ins Spiel.

Wir glauben, dass es besser geht. Wir wollen mit unserem Geschäftsmodell, nicht nur unser Überleben sichern oder unserer Gesellschaft und der Umwelt weniger schaden, sondern gerade den Problemen unserer heutigen Zeit aktiv die Stirn bieten. Wir sehen uns als aktive Landwirte in der Verantwortung, Landwirtschaft neu zu denken!

Fairness
Wir setzen auf einen fairen Umgang in allen Lebenslagen.

Unabhängigkeit
Eines unserer wichtigsten Faktoren ist die Unabhängigkeit zu
Großkonzernen. Frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss!

Flexibilität
Unser Steckenpferd ist die Flexibilität. Durch die kleine Struktur sind wir stets anpassungsfähig auf neue Herausforderungen.

Nachhaltigkeit
Wir beschäftigen uns intensiv mit den Fragen der Nachhaltigkeit und versuchen, diese umzusetzen.

Zuverlässigkeit
Der vermutlich wichtigste Werte im Geschäftsleben und allgemein. Wir möchten uns Zuverlässigkeit auf die Fahnen schreiben und handeln stets nach diesem Wert.

Handeln
Wir warten nicht, bis etwas passiert. Wir sind aktiv und übernehmen Verantwortung. Auch wenn es bedeutet, den Status Quo anzugreifen.

schmackhaft
Auch in der Tiernahrung spielt Genuss eine große Rolle, vor allem für die Futteraufnahme. Unser Anspruch ist es, schmackhaftes Futter in jedem Produkt zu garantieren.

qualitativ
Unser Anspruch ist es, gesunde und qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen und diese in allen Schritten bis zur Auslieferung zu gewährleisten. Dafür denken wir bestehende Konzepte neu. Ziel ist eine Kombination aus Funktion und Wirtschaftlichkeit, die das Beste herausholt.

nachhaltig
Wir können es uns nicht leisten, auf Kosten unserer Umwelt, Mitmenschen und Tiere Kompromisse einzugehen. Als Landwirte denken wir stets in Generationen und daher setzen wir alles daran, im Rahmen einer nachhaltigen Landwirtschaft zu wirtschaften.

Schon gewusst?
Zur Erzeugung unserer Produkte legen wir größten Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung in Rahmen einer konventionellen Landwirtschaft. Die Erzeugnisse werden über einen nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf im eigenen Betrieb erzeugt oder kontrolliert regional zugekauft. Für die Erzeugnisse aus dem Grünlandbereich leben wir den Grundsatz eines weitestgehenden freiwilligen Verzichts auf Pflanzenschutzmittel.

Nicht nur im Bereich der Urproduktion legen wir Wert auf Nachhaltigkeit. Von Beginn an setzten wir auf einen 100 % regenerativen Strommix. Unsere regenerative Stromproduktion aus erneuerbaren Energien übersteigt bei weitem unseren Stromverbrauch.

fair
Fairness gehört für uns zu den Grundwerten und verdient, gelebt zu werden. Anders können wir uns Kundenbeziehung nicht vorstellen – weder als Kunde noch als Dienstleister.

flexibel
Wir sind immer bereit, Dinge zu verändern, auch wenn es das eigene Handeln betrifft oder die unternehmerischen Eigenschaften geändert werden sollten. Frei nach dem Motto: Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.

zuverlässig
Sicher hatten Sie auch schon die Erfahrung mit Versprechen wie: „das funktioniert garantiert“ oder „wir melden uns umgehend“! Wir sagen: Weniger ist manchmal mehr und erfüllen Ihre Erwartungen.

Stärke durch Weitsicht
In der Digitalisierung sehen wir eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Unserer Meinung nach ist der größte Nutzen der digitalen Landwirtschaft in der potenziellen Steigerung der Produktivität sowie in Erleichterungen und Einsparungen bei der Arbeitszeit zu sehen.

Landwirtschaft am Limit

Dürre- und Hitzeperioden nehmen zu, Hochwasser, Stürme und Überschwemmungen richten Verwüstungen an. Dazu kommen die negativen Folgen für die biologische Vielfalt. Der von Menschen massiv verstärkte Klimawandel bedroht Existenzen. Jede Minute verschwindet Regenwaldfläche von dreißig Fußballfelder. Während der Corona-Krise hat sich bezogen auf die Vorjahre die Geschwindigkeit der Rodungen in Südamerika, Afrika oder Asien um etwa 150 % gesteigert. Vor allem Armut ist ein Grund für diese Zahlen.

Unter diesen Gesichtspunkten und dem Wissen um eine Zunahme der Erdbevölkerung gekoppelt mit dem aktuellen Selbstversorgungsgrad aus der Landwirtschaft sollte es eigentlich klar sein, dass eine zwangsmäßige Produktionsdrosselung der deutschen Landwirtschaft wenig sinnvoll ist.

Kommt aus der Natur, geht zur Natur.
Schon frühzeitig haben wir uns mit der nachhaltigen Strom- und Wärmeversorgung beschäftigt. Wir produzieren neben Strom aus PV-Anlagen in einer Biogasanlage Strom und Wärme.

Das Hauptstück unserer Biogasanlage ist der sogenannte Fermenter. In diesen führen wir Biomasse (Rüben, Mais, Ganzpflanzensilage und Gülle) zu. Unter dem Ausschluss von Sauerstoff wandeln Bakterien im Fermenter die Biomasse in Biogas um. Dies geschieht bei einer konstanten Temperatur von um die 40°C und unter ständigem Rühren.
Unser anfallendes Biogas leiten wir an ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Im BHKW wird durch Verbrennung Strom und Wärme erzeugt.
Der produzierte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Wärme nutzen wir zu einem Teil als nötige Prozesswärme im Fermenter. Ein anderer Teil wird zur Gebäudeheizung verwendet.

Die Gärrückstände im Fermenter werden gesammelt und als wertvoller Dünger im geschlossenen Nährstoffkreislauf zur Düngung auf landwirtschaftlichen Flächen verwendet.

Schon seit einigen Jahren verfolgen wir aufmerksam die Diskussionen um Klimawandel, Artenvielfalt und Naturschutz. Oft wird dabei an der Landwirtschaft kein gutes Haar gelassen. Genau aus diesem Grund möchten wir dem etwas entgegensetzen.
Unser erstes Projekt „Lebensraum Moor“ im Rahmen von Ausgleichsmaßnamen begann bereits im Jahr 2013. Im Projektverlauf wurde eine Moorfläche mit etwa 5.000 m² erworben und aus der Produktion genommen. Im zweiten Schritt fand die schrittweise Renaturierung statt. Um Mooren neues Leben zu geben, ist vor allem die Wiedervernässung der Fläche wichtig. Dies erforderte schwere Maschinerie und vor allem viel Geduld.

Unser Ziel ist die Wiederansiedlung von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten. Sie finden hier ein Zuhause und füllen das Moor mit Leben. Moore sind nicht nur vielfältige Lebensräume – sie sind auch wahre Klimahelden! Moore speichern Kohlenstoff und sorgen außerdem für einen stabilen Wasserhaushalt.
Etwas zeitgleich ging unser zweites Projekt im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen „Lebensraum Hecke“ an den Start. Im Rahmen des Projekts wurden auf einer angrenzenden Ackerfläche ca. 500 m² mit heimischen Gehölzen und Sträuchern bepflanzt.

In Hecken finden viele Tierarten Lebensräume und Rückzugsraum von der Feldbestellung oder erhalten Deckung vor Feinden. Dies sind zum Beispiel Reh, Feldhase, Fuchs, Wiesel, Igel, Feldspitzmaus, Blindschleiche, Eidechsen sowie Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Heuschrecken, Fliegen und eine Vielzahl von Insekten. Vögel nisten in den Hecken, viele weitere Tiere finden Schutz vor Wind, Sicht, Lärm und vor allem Sonne.
Insgesamt sind inzwischen ca. 1.500 m² mit Heckenbepflanzungen langfristig abgesichert. Eine Erweiterung des Projekts Lebensraum Hecke ist für 2022/2023 geplant.

Das reicht uns nicht

Zur Abrundung kam im Jahr 2021 das Projekt „Lebensraum Feld“ hinzu.
Im neuesten Projekt befassen wir uns mit der Anlage von Blühstreifen und Blühflächen auf ca. 1.000 m² Ackerfläche.
Ziel des Projekts ist:

• Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität)
• Nahrungsquelle für Insekten und Bienen und andere Blütenbesucher
• Bereitstellung von Nahrungs-, Brut- und Rückzugsräumen für viele Wildtiere
• Bessere Vernetzung von Lebensräumen
• Aufklärungsarbeit zum Lebensraum von Bienen und Insekten.

Alle Blühstreifen und Blühflächen werden für mindestens ein Jahr aus der Nutzung genommen. Die Anlage erfolgt mit Blühmischung aus heimischen Pflanzenarten – mit regionaler Herkunft. Heimische Pflanzenarten sind besonders gut an die örtlichen Standortbedingungen angepasst.

Und noch mehr kommt hinzu

Nach der ersten Aussaat im Jahr 2021 mussten wir ziemlich schnell feststellen, dass die reine Anlage einer Fläche nicht unbedingt ausreichend ist. Daher entschlossen wir uns kurzerhand, Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Idee eines Wildbienenlehrpfads war geboren.

Dieser wird voraussichtlich im Jahr 2022 umgesetzt.